Abgeschlossenes Projekt:
Kibuyuni Secondary School

Im Frühling 2020 wurden wir erstmals auf die Kibuyuni Secondary School aufmerksam, als Tonja der Schule einen Besuch abstattete. Da wir zu diesem Zeitpunkt aber noch mit der Shine School beschäftigt waren und nebenbei der Aufbau des Recyclingprojekts viel Zeit in Anspruch nahm, konnten wir uns nicht gross mit der Kibuyuni Schule befassen, obschon wir von Beginn weg erkannt haben, dass das Bedürfnis vor Ort gross ist. 

Als das Recycling-Projekt im Jahr 2021 aufgrund ungeklärter Besitzverhältnisse des Depotgrundstücks etwas ins Stocken geraten ist, haben wir uns entschlossen die Kibuyuni Secondary School als Zwischenprojekt zu unterstützen.

Weit und breit die einzige Sekundarschule

Die gemischte Sekundarschule liegt im Landesinneren, etwa eineinhalb Stunden von der Küste entfernt, an einem Ort, wohin sich kaum je ein Tourist verirrt. Die nächste Sekundarschule liegt zwei Stunden zu Fuss vom Dorf Kibuyuni entfernt. Gerade Sekundarschulen sind wichtig, damit auch Mädchen nach der Primarschule weiterhin Zugang zu Bildung haben. Denn leider ist es auch heute noch so, dass junge Frauen im Teenageralter verheiratet werden, weil sie weder zur Schule gehen können noch eine Arbeit finden. Einmal mehr treffen wir auf Dinge, die wir uns in der Schweiz kaum vorstellen können.

Die Dorfältesten

Momentan gehen 60 Jugendliche an die Kibuyuni Sekundarschule und werden von einem engagierten Lehrerteam unterrichtet. Aufgebaut wurde die Schule durch die Dorfältesten, welchen auch das Land gehört. Die Ältesten haben in der kenianischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert und sind insbesondere in den ländlichen Gebieten für viele Entscheidungen verantwortlich. Betreut wird die Schule zudem von Mwongeli, welche ein Mädcheninternat in der Nähe leitet. In zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden unterstützt Mwongeli die Schule in organisatorischen sowie administrativen Aufgaben. Oliver konnte sich im März 2020 ebenfalls ein Bild von der Schule machen und durch den stetigen Kontakt mit Mwongeli, können wir diese Zwischenprojekt auch gut aus der Ferne organisieren und aufbauen.

The villagers of Kibuyuni are very poor. When they asked me to guide them develop an affordable school, it was clear to me that I would support them without financial interests. A good education saves many young people from their poor origins!
— Principal Mwongeli

Status Quo

Die Schule verfügt momentan über drei Klassenzimmer, welche von den lokalen Behörden in Zusammenarbeit mit Lokalpolitikern gebaut wurden. Leider ist es so, dass im Wahlkampf stehende Politiker viel für die Gemeinschaft unternehmen, wenn es jedoch nicht klappt mit der Wahl, die Bevölkerung wieder auf sich alleine gestellt ist. So erhält die Schule auch keine öffentlichen Mittel und muss sich ausschliesslich über Schulgelder finanzieren, was kaum für die Lehrerlöhne reicht. Nebst den Klassenzimmern gibt es rudimentäre Toiletten sowie eine Küchenbaracke vor Ort. Die Dorfältesten möchten die Schule offiziell beim Staat anmelden, dann jedoch ist sie auch gewissen Regeln unterstellt, zum Beispiel wird die Anzahl Jugendliche pro Klassenzimmer genau festgelegt. 

Grundbedürfnisse decken

Wir haben mit Mwongeli eine Prioritätenliste erarbeitet, wobei Schulmaterialien wie Hefte, Stifte, Bücher, Lineale, etc. zuoberst auf der Liste stehen. Dies wird auch unser erstes Investment sein. Ebenfalls weit oben stehen abschliessbare Schultische und Stühle. Die Jugendlichen haben teilweise sehr weite Heimwege, die zu Fuss begangen werden müssen. Dank den Pulten mit integrierten Schliessfächern können Schulmaterialien diebstahlgeschützt in der Schule gelassen werden. Das Bedürfnis ist riesig und wir freuen uns, die SchülerInnen auf ihrem Bildungsweg unterstützen zu können. 

Wie bei der Shine School nutzen wir die Spenden zu 100% für das Projekt und setzen die nächsten Schritte sofort um, wenn wir genug finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Erfreuliche Neuigkeiten zum Jahresende

Kurz nachdem wir das Zwischenprojekt nach aussen hin kommuniziert haben, wurden wir von "Kinder in Not" kontaktiert. Die seit 1979 tätige Non-Profit-Organisation unterstützt weltweit Projekte, welche direkt mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Wir kennen die Geschäftsleiterin der Organisation seit einigen Jahren und aufgrund des grossen, gegenseitigen Vertrauens, übermittelten Sie uns absolut unkompliziert eine grosse Spende für die Schule. Zusammen mit dem durch die Weihnachtsaktion erwirtschafteten Geld, konnten wir sogleich Schulmaterialien kaufen und die Herstellung der Schulbänke und Stühle lancieren. Sobald das Mobiliar fertig ist, werden wir hier wieder ein Update veröffentlichen.

Wir finden es grossartig, wenn sich NGO’s in der Planung von Projekten gegenseitig unterstützen, damit möglichst effizient auf ein Ziel hingearbeitet werden kann.

Projektabschluss mit Chemiematerial

Wissenschaftliche Fächer wie Chemieunterricht sind in kenianischen Sekundarschulen sehr wichtig, da diese Basiskenntnisse in vielen Berufen vorausgesetzt werden. Durch den Kauf von Schulmaterialien für ebendiese Fächer, unterstützen wir also viele zukünftige IngenieurInnen, KrankenpflegerInnen, TierärztInnen uvm. auf ihrem Bildungsweg. 

Mit dem Kauf dieser wichtigen Materialien war unser Budget für dieses Projekt dann auch aufgebracht und wir freuen uns an der Kibuyuni Sekundarschule mitgeholfen zu haben ein passendes Lernumfeld zu schaffen.